"Farbe statt fade" - Malermeister Ahle unter den Gewinnern des Fassadenwettbewerbs 2011

 

Mit Ecken und Kanten kann nicht jeder gut umgehen. Das Team von Malermeister Ahle schon. Beim Fassadenwettbewerb 2011 hat Malermeister Ahle in der Königsdisziplin „Wohn- und Geschäftshaus“ den ersten Platz belegt.

„Die prämierte Fassade gehört zu einem Eckhaus an der Paderborner Giersstraße. Die Herausforderung bestand darin, den Erker dezent aber effektvoll abzusetzen“, so Malermeister Dietmar Ahle. Weniger ist oft mehr. Gerade im Umgang mit der Farbpalette. „Farbe ist Kultur pur“, sagt Dietmar Ahle. „Wir als Maler prägen das Stadtbild für die nächsten Jahrzehnte. Die heutige Farbenvielfalt ist spannend, vielseitig und bietet Möglichkeiten, von denen wir noch vor wenigen Jahren träumten.“ Verantwortung ist gefragt, damit der Traum nicht zum Alptraum wird. „Wir müssen darauf achten, dass die Fassaden sich nahtlos ins Gesamtbild der Stadt einfügen“, betont er.

 

So geschehen bei dem Siegerhaus. Der Sockel des Hauses besteht aus schwarzen hochglänzenden Fliesen, die restliche Fassade ist weiß. Das ansässige Reisebüro wirbt mit gelb und türkis. „Noch eine  knallige Farbe hätte den Erker wie einen Fremdkörper erscheinen lassen beziehungsweise die Ecken und Kanten zu sehr betont“, erklärt Malermeister „Wir haben uns für ein dezentes, weiches Grau entschieden, dass auch mit den benachbarten dunklen Dächern harmoniert. Gerade bei einem Eckhaus muss man einfach auf die Umgebung und die verschiedenen Perspektiven achten.“ Das Weiß der übrigen Fassade wiederholt sich an den Fenstern und am Sockel des Erkers. „Die klare Architektur des Gebäudes spiegeln wir mit unserer Farbgebung wider“, so der Malermeister. 

„Bunt ist meine Lieblingsfarbe“, wiederholt Malermeister Dietmar Ahle das Zitat des legendären Stararchitekten und Bauhausbegründers Walter Gropius. „Gropius sah keinen Unterschied zwischen Künstlern und Handwerkern. Das ist auch unser Leitgedanke. Handwerker sind eben auch Künstler. Dezente Fassaden, die auf den ersten Blick nicht ins Auge fallen, sind auch Kunstwerke.“

Oder um es mit den Worten von Antoine de Saint-Exupéry auszudrücken: „Das große Bild gibt sich nicht als Bild zu erkennen: es ist. Oder genauer: du befindest dich darin.“

      

Fotos: Thorsten Schneider /vielbauch.de