Gemeinsinn mit Gewinn

 

Wenn Firmen soziale Verantwortung zeigen, heißt es oft:

"Bloß Werbung! Image! Eigennutz!" Und wenn schon!

Leitende Angestellte der Lufthansa begrünen den Hof einer Teestube für Obdachlose. In Bahnhofsmissionen helfen Manager von Siemens aus. Die deutsche Tochter des Ölkonzerns BP verdoppelt jede Spende ihrer Mitarbeiter und zahlt eine Pauschale für jede Stunde ehrenamtlicher Arbeit.

 

Malermeister Ahle sprüht vor Begeisterung: Kaum noch

illegale Schmierereien verunstalten Paderborn, seit er die

Sprayer-Szene mit echten Aufträgen versorgt und die

Fassadenkunst wie hier in der Grundschule Marienloh

aktiv fördert. Dem Ruf seiner Firma hat das nicht

geschadet - seinem Umsatz auch nicht.

Corporate Citizenchip

Bürgerverantwortung von Unternehmen, so heißt der Trend aus den USA und Großbritannien, der seit Mitte der 1990er Jahre auch in Deutschland Fuß fasst. In einer Umfrage unter deutschen Firmeninhabern gaben 76 % an, dass sie als Unternehmer besondere gesellschaftliche Verantwortung trügen. Auch in der Bevölkerung sehen drei Viertel der Deutschen die Wirtschaftslenker in der Pflicht, Probleme zu lösen.

Zehn Milliarden Euro hat die deutsche Wirtschaft einer Studie zufolge im vergangenen Jahr für gemeinnützige Zwecke ausgegeben - im wohlverstandenen Eigeninteresse. Denn durch die Projekte gewinnen auch die Mitarbeiter der Firmen: Sozialkompetenz, Motivation und Erfahrung mit Grenzsituationen, etwa im Gespräch mit Todkranken und Drogensüchtigen. Die Unternehmen können durch soziales Engagement außerdem ihr Image verbessern.

"If you are concerned to be seen, you must be seen to be concerned", so fassen es US-Experten zusammen. Sinngemäß: Wer etwas für sein öffentliches Ansehen tum möchte, sollte zeigen, dass er sich für andere einsetzt.

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