Geklebt wie gemalt - Nachbericht zur Infoveranstaltung

„Ich zeige nie eine Tapete, da Menschen alles selbst entdecken müssen.“, erläuterte Bernhard Holzapfel, Chefdesigner Tapetenfabrik rasch, dem Publikum auf der PaderHaus Veranstaltung „Geklebt wie gemalt“. Stattdessen gab es Bildimpressionen, die den Teilnehmern einen facettenreichen Einblick in Farbwelten und Stilrichtungen lieferten.

„Es wird insgesamt pastelliger, vieles wird grau unterlegt. Die Farben werden ruhiger, ausgeglichener; sie sprechen von Eleganz und Reichtum“ so die Ausführungen des Designers. Im Fachjargon spricht man hier von Neokonservatismus – neue Werte werden gesucht, große Muster sind der Trend. Eine weitere Stilepoche, die das kommende Jahr prägt, ist „Silence“ mit dem Schwerpunkt auf der Familie. Ich tue etwas für meine Körper, das Material ist mir wichtig, vieles wird selbstgemacht und ausprobiert; unschuldiges weiß ist hier die Grundfarbe.

Den Gegenpart dazu liefert „Ladys World“ – ein Trend um Lebensfreude und komplette Emanzipation. Das Verständnis der Frau ist anders geworden, sie weiß sich zu behaupten und sie darf ihre Rolle spielen, wie sie mag. Farblich zeigt sich dieser Stil in der Kombination schwarz-weiß, aber auch von blumig bis barock ist alles erlaubt.

Wie entstehen derartige Wohntrends? Eine Designabteilung ist kein autarkes System, sondern eine zentrale Stelle, an der unzählige Informationen aus Entwicklungen, Kundenrückmeldungen, neuen Sachen aus dem Modebereich u.v.m. wie Fäden zu einem Ganzen zusammenfließen. „Eine Garantie, dass sich der kreierte Trend durchsetzen wird, gibt es nicht. Versucht wird stets durch aktuelle internationale Marktbeobachtungen eine maximale Sicherheit zu erlangen“ so Holzapfel. Für die Entwicklung einer neuen Tapetenkollektion bedarf es 1 ½ Jahre Vorbereitungszeit, sie ist für insgesamt 1 Jahr gültig und kostet alleine an neuen Werkzeugen gut 500.000 Euro. 

Ähnlich große Zahlen gab auch Wolfgang Roecker, JAB Anstoetz, in seinen Ausführungen bekannt. JAB ist in seiner Branche federführend im Design, so dass zweimal im Jahr an die 200 neuen Artikel vorgestellt werden können. Insgesamt umfasst das Stoffsortiment des Bielefelder Unternehmens fast 5.000 Artikel in über 200 verschiedenen Farben. Die handgetufften Teppiche sind in rund 20.000 Farben erhältlich. Aber auch bei Herrn Roecker galt die Maxime: Stoffe ließen sich nicht allein durch Worte erklären. Sie müssten erfühlt und erlebt werden. Sicherlich ein Grund, dass der Vertriebsprofi spontan eine Einladung zur Betriebsbesichtigung von JAB Anstoetz im Rahmen einer zukünftigen PaderHaus-Veranstaltung aussprach.

Individuelle Projekte und keine Serienproduktionen bestimmen den täglichen Geschäftsprozess von Wilhelm Peters, Inhaber glas + räume. Seine Ideen werden in Zusammenarbeit mit fast 200 Künstlern international umgesetzt. Viele seiner Kundenaufträge führen Herrn Peters nach Dubai. Produziert werden die Auftragsarbeiten aber hier in Deutschland, so dass es jedes Mal aufs Neue eine spannende Herausforderung ist, die großen Glasobjekte sicher und unbeschadet zu verschiffen.

„KKK – dies seien die drei entscheidenden Punkte, mit denen wir uns regelmäßig auseinandersetzen müssen“ erläutert Wilhelm Peters. „Sie stehen für „Kirche – Konservativ – Kostspielig. Viele Interessenten und potentielle Kunden machten sich ein falsches Bild von unserer Aufgabenvielfalt. Sicherlich liegt ein Tätigkeitsschwerpunkt auf kirchlichen Arbeiten, jedoch bieten wir auch eine große Bandbreite an Produkten für Endverbraucher, die nicht kostspieliger sein müssten, als in Ausführungen mit anderen Materialien.“

Klassisches Handwerk und Trends unserer Zeit zu kombinieren, ist eine spannende Aufgabe. Wie erfolgreich die Handwerker-Kooperation PaderHaus diese Herausforderung meistert, hat sie durch die Veranstaltung „Geklebt wie gemalt“ erneut bewiesen.